Ich hab ne Tante in Marokko

Nachdem wir unseren Campingplatz in den Bergen verlassen haben ging es über kurvige Passstraßen zurück in Richtung Küste. Die kleinere Hafenstadt Essaouira war unser Ziel. Wir hatten ordentlich Strecke zu mache, ließen Marrakesch links liegen und genossen die sich abwechselnden Landschaften die sich neben unserer Route erstreckten.

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Der von Phillip beschlossene Plan uns mit einer Tajine zu bekochen wurde vorbereitet und eines dieser Kochgeräte aus Ton auf der Strecke gekauft.

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Als wir an der Küste ankamen war es schon dunkel, so dass wir beschlossen uns bekochen zu lassen. Wir streiften etwas durch die am Hafen liegende Gassen, in denen sich ein Mix aus Einheimischen, Verkäufern, Restaurantbesitzern und angenehm wenigen Touristen tummelte. Es wurde alles Mögliche angeboten, von großartig duftenden Gewürzen, über allerlei Heilkräuter, Schuhe, Schmuck und natürlich auch genügend neonfarbender Plastikkram.

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Nach einem kurzen Erkundungsrundgang fanden wir ein kleines Restaurant, welches wir mit unser 6-köpfigen Gruppe zur Hälfte füllten. Es gab feines aus der Tajine…damit wir die geplanten Kochkünste, in den nächsten Tagen, besser bewerten konnten…
Danach noch ein wenig durch die Gassen, bis wir alle müde in die Fahrzeuge krabbelten.
Am nächsten Morgen ging es wieder auf die Straße. Ziel war wieder das Innenland. Wir hatten uns einen schönen Bogen über den Anti-Atlas ausgesucht, um dort etwas abseits der großen Straßen zu fahren und die „Blauen Steine“ zu besuchen.

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Unterwegs wurde ein leckeres Frühstück eingekauft und dieses einige Kurven weiter gemütlich mit Campingstühlen vor den Autos verputzt. Und dann wieder los auf die Straße…Strecke machen. Es ist eine geniale Landschaft dort und nach jeder Kurve ergibt sich ein neuer Einblick in die Täler des Gebirges. Die Straßen waren klein und eng, so wie wir uns das erhofft hatten.
Als wir in Tafraoute ankamen waren wir über die unzähligen Campingmobile überrascht, die sich auf den riesigen Flächen doch sehr gut verteilten. Wir buchten uns einen „Camping-Platz“ und formierten unsere Wagenburg. Es war extrem windig! Dann noch einmal mit 6 Personen im PieMuth-Mobil in die Stadt auf den Markt: Kohle, Gemüse, Oliven, Fleisch und etwas des feinsten Erdnuss-Öls der Region, um in unserem Nachtlager die Tajine auszuprobieren. Es wurde ein üppiges und leckeres Essen (Danke an den Chef der Tajine und den Grillmeister) und der ganze Abend war mega gemütlich…inklusive Lampion-Kette!!!

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Am kommenden Morgen war der Wind wie abgeschaltet. Als alle wieder fit waren und wir das Frühstück hinter uns hatten, ging es über Schotter und Sandpisten zu den Blauen Steinen. Wirklich sehenswert.

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Wir machten einige Bilder und wollten uns gerade wieder aufmachen, als ein weiteres Fahrzeug der Rallye den Weg hinunter kam.
Nach kurzem Austausch, dass das zweite Fahrzeug dieser Truppe oben im Ort steht und sich gerade den Rahmen schweißen lässt und einigen weiteren Bildern, wollte der neu zu uns gestoßene Geländewagen nicht mehr wie er sollte. Jeweils kurz nach dem starten nahm er kein Gas mehr an und der Motor starb ab.
Haube auf und 8 Köpfe und 16 Hände suchten nach der Ursache….ohne Erfolg.

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Also Werkzeug einpacken, den Patienten an den Haken und dann die staubige Piste wieder zurück in den Ort geschleppt….Als wir den Wagen neben dem fertig geschweißten Dodge abgestellt hatten, machte der Besitzer unglückliche große Augen (der Wagen war unter den beiden Fahrern kurz für den Trip zu den Steinen getauscht worden). Der Fehler war in sekundenschnelle behoben…nachgerüstete Wegfahrsperre….
Also ging es dann um 14:00 Uhr wirklich los. Ziel war Tarfaya an der Küste. Es ging die Berge hinunter. Die geraden Asphaltabschnitte zwischen den unzähligen Kurven wurden länger, das Land flacher und so fuhren wir die letzten 200km der nicht enden wollenden Strecke in der Dunkelheit. Die Fahrbahndecken waren seitlich in großen Stücken herausgebrochen und ermahnten, auch bei breitem Gegenverkehr, mit den rechten Reifen auf der Fahrbahn zu bleiben, um sich nicht gleich alles zu zerstören.
Um 23:00 kamen wir auf einem Campingplatz kurz vor Tarfaya an. Mit dem, was wir in den Fahrzeugen hatten, gab es noch ein Abendessen, welches in der Campingplatzküche zubereitet wurde. (Es sah dort katastrophal aus! Aber die Katze, die über Tisch und Stühle krabbelte, naschte hier ein paar Reste oder leckte da eine Topf aus und sorgte so etwas für Ordnung…)
Heute früh war Duschen angepeilt. Salzwasser, was ja nicht so schlimm wäre, jedoch kalt und dann mit so wenig Druck, dass die Duschbrause nur auf Kniehöhe etwas Wasser preis gab. Unsre für heute geplante Route konnten wir nicht fahren, da die Straße aufgrund eines nächtlichen Unfalls gesperrt war. Der Campingplatzbesitzer zeigte uns eine Handskizze mit alternativer Route, auf der wir uns jetzt befinden. 100km nur am Ozean entlang, ca. 25m von unserm Beifahrerfenster entfernt. Guter Apshalt, wenig Verkehr…was will man mehr 😉

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5 Gedanken zu „Ich hab ne Tante in Marokko

  1. Super Fotos , danke.
    Den Liedtext findet Piet in einer Email.
    Viel Spaß beim Singen , da lernt man sich gleich nochmal anders kennen:-)

  2. Bin in Deutschland, nur in Gedanken aber fühlt sich so an, ob ich mit euch durch die Landschaften crui­sen würde. Danke für gute Darstellung, die zum Träumen verleitet. Warte auf weitere Berichte. Viele Grüße…

  3. Geile Fotos!
    Sieht nach einer spannenden Reise aus. Da bekommt man gleich wieder Reisefieber. Viel Spaß noch und lasst Euch nicht wegfangen!

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