Die letzte Etappe

Wie abends angesetzt rollten wir am Donnerstag morgen um 06.20 GMT (wie wir hier gelernt haben: Gambian Maybe Time) vom Hof des Hotels. Dass wir heute 17 Stunden im Auto verbringen sollten, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar – 650 Kilometer, dass geht auf einer deutschen Autobahn deutlich schneller!

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Für die Strecke bis zur Grenze wurden wir wieder von einer Eskorte begleitet, das klappte dieses Mal nicht ganz so hervorragend. So wurden wir in Kurt vom Rest des Zuges abgeschüttelt als wir wie vorgeschrieben auf unseren Hintermann warteten! Welcher anhielt um Öl aufzufüllen. Da standen wir nun mit 2 Fahrzeugen verlassen auf weiter Flur. Dank des mitgeführten Kartenmaterials auf Handy und Papier fanden wir die Grenze dann doch. (Wiedermal war die richtige Straße nicht befahrbar und so fuhren wir auf einer Huckelpiste links und rechts nebenan.)

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Wie wir später erfuhren wird der Konvoi sonst regelmäßig durch einen der mitreisenden Polizisten kontrolliert. Da aber die Grenze zwischen dem Senegal und Gambia seit 6 Wochen geschlossen ist, musste dieser mit unserer Sondergenehmigung vorfahren, damit das Chaos an der Grenze einigermaßen übersichtlich bleiben würde.
Nach der Grenze wurde es unerträglich schwül-warm, 42 Grad im Schatten – wir kochten. Nun mussten wir mit der Fähre über den Gambia River, was für uns kein Problem darstellte, allerdings war eins unserer Fahrzeuge so lang, dass dieses es nicht auf die Fähre schaffte ohne mit dem Heck aufzusetzen. Die Fähre musste erst ablegen, um den Winkel für die Auffahrt zu verringern. Es ging alles gut!

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Die Sonne fing schon langsam an sich zu senken und wir befanden uns nun auf den letzten 200 Kilometern, die Straßen waren gut und alle zwei Kilometer kamen wir durch ein neues kleines Dorf.

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Mittlerweile war es komplett dunkel und plötzlich stoppte der Fahrzeug-Tross rechts neben der Straße, schon wieder eine Pinkel-Pause!? „Alle Lichter aus! Motoren aus!“ , war die Ansage, die wir über unser Funkgerät vernahmen. Gehört, getan. Niemand wusste was los war, bis wir eine neue Ansage durch den Funk hörten. „Der Präsident kommt in 15 Minuten hier vorbei! Keine Fotos, kein Licht, keine Blitze!“ Ok, wir blieben brav im Auto sitzen und beobachteten die volluniformierten und schwerbewaffneten Soldaten, die an unseren Fahrzeugen vorbei gingen. Nach 15 Minuten kam wie versprochen ein Fahrzeug-Konvoi in einem Affenzahn vorbei gerauscht – Von Geländewagen, mit Soldaten und schwerem Geschütz, gesäumt mehrere 3-achsige Hummer-Limousinen. Und weiter ging die Fahrt, nach 120 Kilometern hatten wir dann endlich, müde aber glücklich, unser Ziel erreicht.

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Die Blue Kitchen in Serrekunda, ein Restaurant-Bar-Betrieb der DBO (Dresden Banjul Organisation), in welchem Köche/innen und Servicekräfte ausgebildet werden. Hier wurden wir mit lauter Trommelmusik und Tanz, Spaghetti Bolognese und einem kalten Getränk empfangen. Nach diesem Herzlichen Empfang huschten wir alle recht schnell in unsere Hotelbetten, da am nächsten morgen um 11 Uhr das nächste Briefing anstand und wir alle ganz schön geschafft waren von dem langen Tag.

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Ein Gedanke zu „Die letzte Etappe

  1. Bitte lasst etwas Platz in eurem Gepäck frei und bringt uns etwas von der Sonne und die Hälfte von den 42 Grad mit. 🙂
    Das wäre echt prima.

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