Mit dem Bulli durch die Wüste – Artikel auf az-online.de

Mit dem Bulli durch die Wüste

Zum zweiten Mal nach 2016 nehmen die Ahnebecker Almuth Ohainski und Piet Burscheid an der Charity-Rallye Dresden-Dakar-Banjul teil. Foto: Täger
Zum zweiten Mal nach 2016 nehmen die Ahnebecker Almuth Ohainski und Piet Burscheid an der Charity-Rallye Dresden-Dakar-Banjul teil.

© Täger

Ahnebeck. Die Charity-Rallye Dresden-Dakar-Banjul startet am 3. März zu ihrer 25. Auflage. Zum zweiten Mal mit dabei ist dann das Team „Piemuth“, bestehend aus den Ahnebeckern Almuth Ohainski und Piet Burscheid.

Mehr als 7000 Kilometer geht es für sie durch sieben Länder bis ins westafrikanische Gambia. Aber das ist nicht die einzige Besonderheit der Rallye. Es geht bei der „Diesel and Dust Challenge“, wie sich die vom Dresdner Verein Breitengrad veranstaltete Rallye auch nennt, nämlich nicht um den schnellsten Fahrer. Vielmehr verknüpft die zweimal jährlich startende Rallye Abenteuer und humanitäre Hilfe miteinander.

Fahrzeuge werden für guten Zweck versteigert

Alle Teams fahren mit älteren Gebrauchtwagen, die für die etwa dreiwöchige Tour aufbereitet wurden. Nach der Ankunft in der gambischen Hauptstadt Banjul werden die Fahrzeuge aller Teams versteigert. „Wir kommen bloß mit einem Koffer wieder zurück“, erklärt Burscheid. Die Fahrzeugversteigerung wird von der Dresden-Banjul-Organisation (DBO) übernommen. Bei der letzten Rallye im November kam so fast 75.000 Euro zusammen. Der Erlös geht an verschiedene nachhaltig angelegte Hilfsprojekte direkt vor Ort. Dazu zählen laut der Internetseite der DBO zum Beispiel Schulen, Krankenhäuser oder organisationseigene Ausbildungsbetriebe. Der 41-jährige Burscheid und seine 29-jährige Lebensgefährtin Ohainski werden mit einem VW T4 nach Gambia fahren – genau wie bereits 2016. Damals hatten die beiden gute Erfahrungen mit ihrem Transporter gemacht: „Bis auf eine verlorene Schraube von der Nummernschild-Halterung hatten wir keine Probleme.“ Außerdem seien Bullis in Gambia gefragt, was für die Versteigerung wichtig ist. Wichtigstes Ausstattungsmerkmal für die Bieter: „Der lange Radstand“, erklärt Burscheid. „Der alte Wagen ist ein Taxi geworden.“

Das jetzige Fahrzeug, ein Diesel mit 67 PS, wurde überholt, bekam neuen TÜV und einen Innenausbau für die Tour. Außerdem wurde es mit einem Unterbodenschutz versehen – schließlich geht es unter anderem mehrere Tage durch die Wüste und an einem Strand entlang. Überhaupt sei die Fahrt insgesamt einfach beeindruckend: „Es gibt jeden Tag etwas Neues zu sehen.“ Jetzt freuen sich die Beiden darauf, dass es bald los geht. Und auf ein Wiedersehen mit einigen Rallyeteilnehmern, die ebenfalls vor zwei Jahren dabei waren. „Unterschiedliche Kulturen, tolle Menschen sowohl vor Ort als auch bei der Rallye – es ist eine super Erfahrung.“

Unterstützung für Hilfsprojekte vor Ort

Die emotional bewegendsten Momente haben die beiden am Ziel erlebt, wo sie sich die Hilfsprojekte der DBO mit eigenen Augen ansehen und von deren Wichtigkeit überzeugen konnten. „Das hat einem ganz viel zurückgegeben“, erzählt Ohainski, die eine Apotheke in Oebisfelde leitet.

Ihre Chefin hatte damals Verbandsmaterial und Blutdruckgeräte als Spende mitgegeben. Den Bedarf dafür hatten sie im Vorfeld geklärt. Die Spenden dann persönlich auf der Krankenstation abgeben zu können, sei „großartig“ gewesen, berichtet Ohainski. Beide sind sich einig: „Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, dass es direkt ankommt.“

Weitere Sponsoren gesucht

Auch bei der in wenigen Tagen beginnenden Fahrt werden die beiden Ahnebecker wieder einige Hilfsgüter – unter anderem Zahnhygiene-Artikel – mit nach Gambia nehmen. Der Platz im Fahrzeug, in dem sie auch übernachten, ist allerdings begrenzt. Und es muss auch noch eine ganze Menge mitgenommen werden: Ersatzreifen und Proviant etwa.

Bedarf haben die beiden noch an einigen Ausrüstungsgegenständen wie Kanistern, altem Werkzeug, Starthilfekabeln und ähnlichem. Diese Gegenstände werden ebenfalls in Gambia verbleiben. Auf ihrer Team-Internetseite (www.piemuth.de) haben Ohainski und Burscheid eine Liste mit benötigten Teilen hinterlegt. Wer das Team unterstützt, kann sowohl auf der Homepage als auch mittels Aufkleber auf dem Rallye-Bulli genannt werden.

Kontakt ist telefonisch unter (0178) 1658889 sowie per E-Mail unter info@piemuth.de möglich. Auf der Internetseite geben die beiden außerdem viele spannende und eindrucksvolle Einblicke in die Rallye.

Von Alexander Täger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert