4 Tage offline

Wir sind zurück in der Welt mit Netz-Empfang! Hinter uns liegen einige großartige und spannende Tage in der mauretanischen Wüste. Direkt nach dem etwas langwierigem Grenzübertritt nach Mauretanien ging es in kleineren Gruppen zum Nachtlager. Ab jetzt gab es für die kommenden Tage lediglich „Wildcampen“ und keinerlei Möglichkeit für weitere Versorgung mit Wasser, Kraftstoff oder Lebensmitteln, daher waren alle Teams schwer beladen. 5-6 Liter Wasser pro Kopf und Tag wurden tags zuvor in die Fahrzeuge geladen. Wir fuhren im Dunkeln in unsre Formation aus 4 Bussen und versuchten mittels gespanntem Sonnensegel den Wind etwas abzuhalten…denn windig sollte es bleiben!

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Am kommenden Tag fuhren wir noch einige Meter auf asphaltierter Straße, bevor uns einer der zugestiegenen Wüstenführer einen fahrbaren Weg durch die Wüste anzeigte. Nach ein paar Metern im Sand wurden alle Fahrzeuge für die kommenden Tage auf den weichen Untergrund vorbereitet. Das hieß: Luftdruck ordentlich reduzieren und wenn man meinte jetzt ist es aber wirklich zu wenig, dann noch ein bisschen runter…

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Schon vor der Weiterfahrt wühlte sich einer der 4×4 Subarus tief in den Wüstensand, so dass er sich nicht allein befreien konnte. Der erste Kandidat für die „Einsande-Liste“ welche in den kommenden Tagen detailliert gepflegt werden sollte: gleich 4 Striche – doppelt für den Allrad und nochmal doppelt für Schabernack!!

Dann ging es los. Feste Schotterflächen wechselten sich mit mehr oder weniger tiefen Sandpassagen ab. Bloß keinen Schwung verlieren und immer genügend Platz zum Vordermann um gegebenenfalls ausweichen zu können. Ein Mordsspaß! Der PieMuth-Bus schlug sich gut; keinerlei Temperaturprobleme.

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Unsere Wagenburg wurde von Tag zu Tag perfekter und winddichter, was uns jedoch nicht davor schützte, dass der Sand noch immer ÜBERALL ist. Wir kochten in unserer in Marokko gekauften Tajine und verbrachten gemütliche Abende. Vielen Dank auch an den „Geburtstags-Nachfeier-Wüsten-Grillabend von Caroline und dem A-Team, das war klasse und ließ sofort Erinnerung an den Kinoabend in 2016 aufsteigen.

Der Höhepunkt der Wüstendurchfahrt war 2016 die Fahrt am Strand. Was für uns als „Selbstverständlichkeit“ galt ist seit unsrer ersten Rallye für die folgenden Veranstaltungen nicht mehr möglich gewesen, was an der schlechten Befahrbarkeit des Geländes und/oder dem Wetter lag. Aber diesmal sollte es wieder kappen. Nach Begutachtung des Strandes hieß es: Mit Vollgas durch die Düne und dann am Strand entlang. Die Umstände und er Zeitplan lassen es zu.

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Nach einigen Einsandungen (der befahrbare Streifen des Strandes ist nicht allzu breit: oben zu weich und unten zu feucht), hieß es dann circa auf der Hälfte der Strecke, dass alle Fahrzeug mit Schwung möglichst hoch an den (weichen) Strand fahren, um in der Nacht sicher vom steigenden Wasser zu sein. Viele Videos und Bilder zeigten am Folgetag, dass es nicht hoch genug war, trotzdem hat niemand Schaden genommen.

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Wir hatten viel Zeit zum Baden, Relaxen, Essen und was sonst noch so anstand, denn es ging erst am nächsten Tag weiter, wenn das Wasser genügend weit zurück gegangen war. Und da man so gern Vergleiche zieht: 2016 war die Abfahrt vom Nachtlager ein regelrechter Kampf gegen das Steckenbleiben, während diesmal der Strand bestens befahrbar war. Nach ca. 30km ging es dann wieder mit genügend Schwung durch die Düne, wo die nächsten Striche für die Einsandeliste gesammelt wurden.

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Nach ein paar Kilometern erreichten alle die Teerstraße (naja, Teerstraße mit Unterbrechungen — oder auch Unterbrechungen mit Teerstraße). Hier wurde der Luftdruck wieder angepasst, was bei der Anzahl der Fahrzeuge etwas dauerte. Ein kleiner Pkw-Kompressor kommt schon an seine Grenzen, wenn er bei 30Grad 12 Transporterreifen auffüllen soll….klappt aber.

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Auf dem Weg zur Verbindungsstraße in Richtung Nouakchott gab es (Originalton von der Orga): „Von Batteriewechsel bis zu Einsandungen alles dabei“. Somit dauerte es eine ganze Weile, bis sich der Tross die kurze Strecke zur Straße durchgekämpft hatte. Dann hing es in ordentlichem Reisetempo in Richtung Campingplatz, lediglich unterbrochen von zahlreichen Pinkelstopps und einer Mercedesbesatzung, die sich bei eben so einem Stopp aus ihrem Fahrzeug ausgesperrt hatten.

Einen Bus aus unserer 5er-Gruppe erwischte es dann auch noch mit einem doppeltem Reifenschaden, da er einer Fehlstelle im Asphaltbelag nicht rechtzeitig ausweichen konnte. Nach einem schnellen Wechsel ging es dann am Ende des Konvois weiter in die Dunkelheit hinein.

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Letztlich versagte bei dem in Spanien als Ersatzfahrzeug gekauften Peugeot das Licht, so dass wir mit unserem Bus versetzt auf der Gegenfahrbahn fuhren und mit unserem LED-Licht die Straße ausleuchteten.

Durch einen kleinen Navigationsfehler der gesamten Rallyetruppe erreichten wir als 5er Gruppe dann doch als erste den Campingplatz, stellten unsere Fahrzeuge in Formation, aßen noch etwas zu Abend und verschwanden dann alle in unseren Betten.

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Ein kleines Schaltproblem, welches gestern (zum Glück nach der Wüste) auftrat, war heute früh schnell gefunden. Die obligatorische Kugel im Schaltgestänge des T4-Bus war gebrochen und verhinderte die Benutzung von erstem, zweitem und dem Rückwärtsgang. Eine 2,-€ Ersatzteil, welches wir dabei und in 30s gewechselt hatten.

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Heute ist ein Ruhetag vorgesehen. Wir sitzen in einem kleinen Café in der doch eher häßlichen Stadt, genießen kühle Getränke und verfassen diesen Text.

Liebe Grüße, Almuth & Piet

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